Intro


Mein Name ist Matthias Kronseder und ich bin der Holzkopf hinter dieser Sache.
Obwohl Holz alles andere als ein ausgereiftes Material für heutige Anforderungen ist, ist es dennoch der wohl genialste Werkstoff, den die Natur je hervorgebracht hat. Alleine die Tatsache, dass dieser Naturstoff in einem ewig andauernden, nachhaltigen Kreislauf über Jahrmillionen bis jetzt Bestand hatte und aktiv mitwirkte, diesen Kreislauf über diese Zeitspanne aufrecht zu halten, zeugt schon von der evolutionären Meisterleistung und zudem von der unvorstellbaren Bedeutung der Bäume im Allgemeinen für diesen Kreislauf des Lebens, der das irdische Klima und sämtliche Lebewesen auf diesem Planeten beinhaltet. Denn neben dem Aufwachsen von einzelnen Bäumen, einhergehend mit CO2 Absorption, Sauerstoffproduktion und allgemein der Klimaregulierung, dem Entstehen von Wäldern, welche Tausende von Lebensformen beherbergen, dient selbst das Absterben noch einigen Lebewesen und Pflanzenarten über Jahrzehnte hinweg, bis sämtliche Moleküle eines Baumes wieder freigelassen wurden und wieder verwendet werden können. Genauso vielfältig, wie die Anforderungen an diesen Naturstoff sind, ist auch dessen Vielfalt an wunderschönen wie seltsamen Formen, Größen, Mustern, Farben und Farbverläufen, offensichtlichen und versteckten Strukturen. Selbst der Zerfall ist nicht frei von Formen, Farben und Mustern.
In meinen Arbeiten möchte ich einige dieser sonst nicht sichtbaren Strukturen, Formen und Farben herausarbeiten und darstellen. Dabei wird zwar das Holz an sich stark verändert, soll aber die wesentlichen, von der Natur erschaffenen Oberflächenstrukturen bzw. Farben möglichst unverändert wiedergeben bzw. zum Vorschein bringen. Der Zerfall eines Holzstücks kann dabei ein wesentlicher Bestandteil sein.
Der hier beschriebene Prozess, welcher mit dem Aufwachsen der Bäume beginnt, der das Anpassen während der Wachstumsphase und den Absterbeprozess beinhaltet und selbst das Herausarbeiten und Konservieren der Strukturen und Farben miteinschließt, kann man wohl nur ganz allgemein mit Holzmorphose umschreiben, deshalb der Name dieser Seite.

Ausgewählte Arbeiten

Phasenübergang

Der Phasenübergang ist ein zeitliches Phänomen, bei dem ein Körper in einen anderen Aggregatszustand übergeht. Bei Wasser gib es z.B. einen Phasenübergang von flüssig zu fest bei 0°C. Dabei ordnen sich die Moleküle von einem locker gebundenen, flexiblen Verbund zu einer festen, kristallinen und geordneten Struktur. Dies alles benötigt den Entzug von Energie und vor allen Dingen Zeit. Fehlt die Zeit, können Zwischenzustände, wie z.B. unterkühlte Flüssigkeiten entstehen. Die Zeit ist hierbei durch die Form der Sanduhr symbolisiert. Die einem System innewohnende (Un-)Ordnung wird dabei auch beeinflusst. Beim unteren Kegel dieser Plastik wurden die Holzteile tatsächlich in der Flüssigkeit schwimmend (Epoxidharz) ausgehärtet und stellt die flüssige Phase dar. Beim oberen Teil wurden die Holzteile zuerst fixiert und dann erst mit Epoxidharz ausgegossen und stellt die feste, kristalline Phase dar.

Phasenübergang_0
Phasenübergang_1


Der vergangene Kern I und II

Leben trotz Zerfall.

Kernlos_A
Kernlos_B_1
Kernlos_B



Möbiusbänder

Aktuelle Arbeiten rund um ein besonderes geometrisches Objekt: das Möbiusband. Es handelt sich um eine nicht-orientierbare Fläche, d.h. man kann nicht oben und unten, innen und außen unterscheiden, da es nur eine Seite und eine Kante gibt. Die Möbiusbänder sind leicht transparent gehalten, was bei Rückbeleuchtung erkennbar wird. Bei starker Reflexion wird eine fließende Struktur durch die Metall-Pigmente erkennbar, die sich über das gesamte Objekt hindurchzieht. Die Skulptur links unten trägt den Namen 'Zerbrochene Wiederkehr'. Hierfür wurden mehrere Hainbuchenscheiben in zerbrochener Form in Epoxidharz eingegossen. Beim Umfahren der Fläche wiederholen sich beide Seiten der Scheiben immer und immer wieder.

Möbiusbänder
Möbiusbänder_1
Möbiusband_groß_2
Möbiusbänder_1

Implikation

Das Grundmaterial dieser Wandskulptur ist Walnussholz. Mit Epoxidharz-Einsätzen und der Wellenstruktur werden Wechselwirkungen und Implikationen dargestellt. Die zwei 'Augen' im oberen Bereich sollen zwei um sich kreisende Himmelskörper vor der Verschmelzung darstellen, also ähnlich zu zwei verschmelzenden Schwarzen Löchern, wobei die Wellenfronten die Gravitationswellen darstellen, die bei der Verschmelzung schwerer Himmelskörper entstehen. Obwohl die physikalische Beschreibung von astronomischen Ereignissen schon recht fortgeschritten ist, gibt es doch eine Vielzahl an Ungereimtheiten, wofür es aber bereits einige Ansätze gibt, wie z.B. die Theorie eines Multiversums. Die graue Substanz in dieser Skulptur, welche zwar eine interne Struktur aufweist, diese aber nicht genauer beschrieben werden kann, soll genau diese Ungereimtheiten verkörpern. Für die Detektion von Gravitationswellen gab es vor kurzem den Nobelpreis. Es gibt drei Beleuchtungen (einzeln schaltbar, dimmbar): eine Wandbeleuchtung, eine indirekte Beleuchtung in einem Glaszylinder mit Kupfereinsatz von unten und Punktbeleuchtungen der Epoxidharz-Einsätze. Die Holzplatte an sich ist zwar etwas verzogen, die Hintergrundbeleuchtung liegt aber gerade an der Wand an. Die Maße sind grob 235cmx88cm.

Implikation_30
Implikation_2
Implikation_8
Implikation_10
Implikation_5
Implikation_6
Implikation_3
Implikation_s3
Implikation_s4
Implikation_25
Implikation_23

Apfel-Doppelhelix

Bei dieser Skulptur konnte die natürliche Oberflächenstruktur und insbesondere die Farbe des Splintholzes vollständig erhalten werden, was bei diesem Apfelbaum einem weiß-ähnlichen Hellbraun entspricht. Das Entfernen der Rinde und der anschließende ungewöhnlich schnelle Trocknungsschritt ist dabei essentiell. Der jahrelange Zerfallsprozess, der nach Abschneiden des einen Astes begann, lies den Aststumpf hohl werden, wobei sich der Zerfall im Inneren auf der gesamten Länge nachweisen lässt. Dies ist an den weißen Stellen im sonst dunklen bis rötlich braunen Kernholz im Innenbereich zu erkennen. Die zwei schraubenförmigen Apfelbaumteile werden mit 'Basenpaaren' (Messing und Edelstahlstreben) auf Abstand gehalten. Achso, das Holz wurde übrigens weder gedreht, noch wuchs es gedreht auf, die Doppelhelix-ähnliche Struktur wurde mit der Motorsäge geschnitten. Diese Skulptur wurde in Anlehnung an das Aufspalten eines DNA-Stranges mit der Genschere gemacht, wofür es 2020 den Nobelpreis. Die Maße sind grob 140x72x35 cm3. Bei Interesse an dieser Skulptur: Holzkopf

Apfel-Doppelhelix_1
Apfel-Doppelhelix_2
Apfel-Doppelhelix_5
Apfel-Doppelhelix_6
Apfel-Doppelhelix_8
Apfel-Doppelhelix_9
Apfel-Doppelhelix_7

Lebensbaum

Wasser bedeutet Leben. Das sieht man am besten an Orten, wie der Wüste, an denen nach Regenfällen eine farbenfrohe Natur entsteht, welche in Dürrezeiten nur pausiert. Die doppeldeutige Skulptur - auch Lebensbaum genannt - versinnbildlicht Leben und Vergehen als Kreislauf. Bei Interesse: Holzkopf

Wenn-das-Wasser-versiegt
Wenn-das-Wasser-versiegt_3
Wenn-das-Wasser-versiegt_4

Apfel-Lampe

Hier wurde ein stark zerfallener Apfelbaumast mit intaktem Splintholzrand aufgeschnitten, wobei nach Entfernen des morschen Teils des Kernholzes eine lamellenartige Struktur des noch intakten Kernholzes zum Vorschein kam. Der Kupfer-Einsatz fasst eine LED-Lampe ein. Bei Interesse: Holzkopf

Apfellampe_13
Apfellampe_12
Apfellampe_14
Apfellampe_2
Apfellampe_4

Säuleneichentischchen - Präsentationstisch

Vielen Dank an Ester Galambos für dieses wunderschöne Holz, welches einer Säuleneiche entstammt. Die Füße sind aus Buchenholz. Hier wurde ein mit orangenen Metall-Pigmenten versetztes Epoxidharz zum Ausgießen der Risse verwendet. Die Maße des Tisches sind ca. 65 x 40 x 35 cm3 und kann z.B. als Präsentationstisch eingesetzt werden. Bei Interesse: Holzkopf

Säuleneiche_11
Säuleneiche_10
Säuleneiche_12
Säuleneiche_13
Säuleneichentisch_3

Maskuline Haselnuss

Dieser Haselnussstamm ist so, wie er zu sehen ist, gewachsen. Es wurde nur ein kleiner Keilschnitt gemacht, damit der Stamm nicht reißt. Der Fuß ist aus schwarzem Eisen. Bei Interesse: Holzkopf

Haselnuss_10
Haselnuss_11
Haselnuss_12

Linde-Stehlampe

Trotz des Durchmessers von ca. 35cm in der Mitte handelt es sich hierbei nur um einen Ast einer Linde, welche in Hagelstadt gestanden ist. Die Stehlampe steht auf Rollen und hat drei dimmbare LED Beleuchtungen, ein rundes LED-Panel oben zur Deckenbeleuchtung, ein LED-Band als indirekte Beleuchtung des mittleren Sanduhr-ähnlichen Einsatzes und eine indirekte LED-Beleuchtung des Kupferblechs im unteren Bereich. Die Elektronik wurde dabei so ausgelegt, dass im ausgeschalteten Zustand kein Strom verbraucht wird, und die Dimmung wurde mit stromsparender Pulsweitenmodulation realisiert. Die Poti-Knöpfe und Schalter gehören eigentlich in eine E-Gitarre.

Stehlampe_1
Stehlampe_2
Stehlampe_3

Kirsche

Ca. 30 Jahre alte Kirsche, Standort war Pfakofen. Der Stamm weist im Kernholzbereich dunkle Einschlüsse auf, welche eher selten vorkommen. Das Wurzelholz im unteren Bereich wurde nicht abgetrennt. Löcher und Fehlstellen sind mit schwarzer Holzpaste ausgespachtelt.

Kirsche_1
Kirsche_3
Kirsche_4
Kirsche_2

Walnuss-Tisch

Die Walnussplatte steht hier in 55 Grad zur Glasplatte. Dieser Tisch ist zwar nicht mehr verfügbar, da er bereits in einem wunderschönen Haus unterkam. Wenn jedoch Interesse an ähnlichen Tischen besteht: Holzkopf

Irmi_1
Irmi_2
Irmi_3

Walnuss-Tafel

Das Splint- und Kernholz dieser Walnuss-Tafel lässt eine Geschichte des Baumes vermuten. Nachdem der ca. 1m dicke Stamm eine Beule auswies, gehe ich davon aus, dass diese Beule eine Gegenreaktion des Baumes auf einen Knick oder Verletzung in jungen Jahren war. Beim Schneiden des Baumes in dicke Läden blieb dann diese Form übrig. Die schwarze Splintholzschicht am oberen Ende ist vermutlich das Resultat einer ständig feuchten Rinde bedingt durch die Beulenform. Die Rinde des Walnussbaumes war an dieser Stelle ca. 4-5cm dick. Das dunkle 'Auge' in der Mitte dieses Stückes ist ein nicht vollständig ausgebildeter Ast, umrahmt von dunklem Kernholz, welcher vermutlich ebenfalls ein Resultat des Knickes war.

Walnuss_10
Walnuss_3
Walnuss_5

Korkenzieher-Tisch

Der Holzteil dieses Tisches ist der Wurzelstock einer Korkenzieherweide. Um den Schaden an den Wurzeln klein und die körperliche Fitness hoch zu halten, wurde dieser Stock per Hand ausgegraben, wobei für diesen Tisch nur ein Drittel des Stockes benötigt wurde. Dafür konnten aber sogar kleinste Wurzeln erhalten werden. Dieser Tisch gehört meinen Eltern und ist deshalb nicht mehr erhältlich.

Korkenzieherweidentisch_1
Korkenzieherweidentisch_2
Korkenzieherweidentisch_3

Walnuss-Tafel2: Implikation

Der Entstehungsprozess zur Arbeit 'Implikation' in einzelnen Etappen.

Walnuss_Tafel2_1
Walnuss_Tafel2_2
Walnuss_Tafel2_3
Walnuss_Tafel2_4
Implikation_s1

Kontakt

Impressum

Kontakt

Matthias Kronseder
Ortsstr. 24
93101 Pfakofen
email: holzk--1111--opf@holzmo--1111--rphose.de
bitte entfernen Sie die folgenden Zeichen aus der email Adresse: --1111--
Dies wurde nur eingeführt, damit keine Bots mir eine email schicken können.


Urheberrecht

Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Downloads und Kopien dieser Seite sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Soweit die Inhalte auf dieser Seite nicht vom Betreiber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet. Sollten Sie trotzdem auf eine Urheberrechtsverletzung aufmerksam werden, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Inhalte umgehend entfernen.